Online-Verkauf Schweiz: Diese Vertriebskanäle sollte man als Online-Händler in der Schweiz nutzen
Einen Online Shop zu betreiben bedeutet auch, dass Händler sich mit Vertriebsstrategien und Vertriebskanälen befassen müssen. Leider werden diese beiden Themen von vielen Shop-Betreibern nur sehr oberflächlich behandelt. Für einen erfolgreichen Online-Verkauf in der Schweiz ist es jedoch zwingend notwendig, einen guten Überblick über die vorhandenen Vertriebskanäle zu haben und eine passende Vertriebsstrategie.
Die Vertriebsstrategie
Ziel- und planlos einen Online Shop zu betreiben, wird sicherlich nicht zu einem langfristigen Erfolg führen. Wer Produkte online verkaufen will, muss sich fragen, wie er oder sie die vorhandenen Produkte welchen Kunden auf welche Art und Weise und zu welchen Preisen anbieten will. Dazu gehört auch die Kenntnis des Zielmarktes, auf dem man verkaufen möchte. Kennen Sie die Marktgrösse und die darin vorhandenen Wettbewerber?
Vertriebsstrategien sind immer ein Element der Marketingplanung. Sie sind als dynamischer Prozess zu sehen, d.h. die Strategien sollten immer der aktuellen Situation angepasst werden. Gerade im Online-Handel, wo die Wirksamkeit von Vertriebskanälen und Werbemöglichkeiten häufig schwankt, ist es ratsam, die jeweils gültige Strategie auf ihre Aktualität zu überprüfen.
Übersicht über Vertriebskanäle in der Schweiz
Als Vertriebskanal kann man grundsätzlich die Absatzwege beschreiben, über die Sie Ihre Produkte verkaufen können. Diese Kanäle sollten für den Verkauf in der Schweiz grundsätzlich nicht nur online gesucht werden. Auch in der realen Welt gibt es für Online-Händler verschiedene Möglichkeiten, über die sich Produkte absetzen lassen. Neben den vielen bekannten Vertriebskanälen gibt es auch sehr individuelle Möglichkeiten, um die Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen. Dies hängt immer sehr von den verkauften Produkten, vom Budget, der Kreativität und der jeweiligen Marketingstrategie ab.
Auch Ihr Online-Shop ist ein direkter Verkaufskanal. Denn Ihr Shop ist derjenige Ort, an dem der Kunde letztendlich seine Bestellung aufgibt. Viele weitere Kanäle sind eher indirekte Absatzkanäle, da sie zunächst nur informativen Charakter haben und auf Ihren Shop weiterleiten.
Wir zeigen Ihnen im Folgenden einige bekannte Vertriebskanäle, die für Sie als Online-Händler relevant sein können.
Suchmaschinen (organische Suche)
Für viele Shop-Betreiber sind Suchmaschinen der attraktivste Vertriebskanal. Viele verfolgen daher das Ziel, in der organischen Suche (SEO) mit ihrem Shop unter den zehn ersten Suchergebnissen zu gewinnen. Auch wenn sich nicht abstreiten lässt, dass sich durch ein gutes Ranking viele potenzielle Kunden auf den Online-Shop lenken lassen. Um ein gutes organisches Ranking zu erreichen, sind jedoch mittlerweile viel Know-How und häufig auch hohe Anstrengungen nötig.
Um diesen Kanal optimal nutzen zu können, ist es notwendig den Shop für Suchmaschinen zu optimieren. Insofern Sie selber keine oder nur geringfügige Kenntnisse haben, können relevante Kosten anfallen, damit Ihre Produkte und Ihr Shop auch gute Positionen einnimmt. SEO sollte heute nicht mehr als kostenloser Vertriebskanal betrachtet werden, da einerseits auch die Konkurrenz häufig hohe Anstrengungen unternimmt, um gut gelistet zu werden.
Trotz alldem, sollte dieser Kanal für den Online-Verkauf in der Schweiz nicht vernachlässigt werden. Es bietet sich SEO als ein Element im Marketingmix zu implementieren. Allerdings sollten Sie es vermeiden, ausschliesslich auf diesen Vertriebskanal zu setzen.
Suchmaschinen (bezahlte Suche)
Der Gegenspieler zur organischen Suche (SEO) ist die bezahlte Suchmaschinensuche (SEA). Hier können bei Suchmaschinenbetreibern wie Google oder Bing individuelle Keywords gebucht werden, wobei für jeden Klick Kosten anfallen. Die Höhe der Klickkosten hängt dabei von der Anzahl der konkurrierenden Unternehmen sowie vom maximalen Preis, den Sie und Ihre Konkurrenten bereit sind zu zahlen. Je nach Wettbewerbsdichte können diese Kosten deutlich höher oder deutlich niedriger sein.
Die bezahlte Suche als ein Teil des Vertriebskanals Suchmaschine, kann durchaus schnell zu hohen Umsätzen führen, insofern ein entsprechendes Budget vorhanden ist und die beworbenen Keywords auch zu Seiten weiterleiten, die die Bedürfnisse Ihrer Kunden erfüllen. Viele Kunden, die gezielt etwas kaufen wollen, nutzen häufig Suchanzeigen, so dass dieser Absatzweg in vielen Fällen ein hohes Potential hat.
Social Media
Viele Menschen sind heute auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram vertreten. Natürlich haben auch Unternehmen den Wert solcher Netzwerke erkannt und nutzen diese auch zur Vermarktung und zum Vertrieb ihrer Produkte.
Soziale Netzwerke benötigen ein hohes Mass an Fingerspitzengefühl und Empathie. Ein gutes Unternehmensbild, an die Zielgruppe angepasste Beiträge und natürlich attraktive Produkte können zweifelsohne den Absatz beflügeln. Lieblos verpasste Beiträge und zielgruppenferne Ansprache können jedoch im schlimmsten Fall auch zu Imageschäden und beleidigenden Kommentaren führen.
Als Vertriebskanal werden soziale Netzwerke häufig auch für Bestandskunden genutzt. Kunden, die bereits im Online Shop eingekauft haben und Fan von Ihnen auf einer eigenen Social Media-Seite geworden sind, lassen sich darüber hervorragend ansprechen. Beispielsweise wird Facebook recht häufig als Kundenbindungsinstrument erfolgreich verwendet, in dem man den eigenen Fans (und Kunden) nicht nur Produktempfehlungen anbietet, sondern auch Inhalte mit Mehrwert.
Marktplätze
Die meisten unerfahrenen Shop-Betreiber stehen irgendwann vor der Frage, ob sie ihre Produkte zusätzlich auf einem oder mehreren Online-Marktplätzen wie Amazon, eBay oder Google Shopping anbieten sollen. Solche Marktplätze können den Online-Verkauf in der Schweiz im grossen Stile beflügeln, insofern auch Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden können.
Einige Shop-Betreiber stehen den Gebühren, die für den Verkauf von Produkten anfallen, skeptisch gegenüber. Diese Skepsis ist in den meisten Fällen jedoch nicht gerechtfertigt, da übersehen wird, dass viele andere Marketingkosten bei diesem Vertriebskanal wegfallen. Sicherlich sollte die Preispolitik jedoch nicht so gestaltet werden, dass die Gebühren die Margen im Endeffekt auffressen.
Der Nachteil an Marktplätzen ist, dass man den jeweiligen Regularien und Algorithmen unterworfen ist. Ob und wie ein Produkt auf den Verkaufsseiten so angezeigt wird, dass Kunden dieses auch kaufen, ist nicht immer transparent, so dass man auch hier weitere Absatzkanäle nutzen sollte, um die Abhängigkeit nicht allzu gross werden zu lassen.
E-Mail – Marketing
E-Mail gehört mittlerweile zu den klassischen Online-Vertriebskanälen. Gut formulierte Newsletter haben auch heute noch ein hohes Umsatzpotential für Shop-Betreiber.
Bei Durchführung von E-Mail-Marketing gibt es jedoch einige rechtliche Aspekte, die zu beachten sind. Es ist beispielsweise nicht mehr gestattet, wahllos E-Mail-Adressen einzukaufen, um diese dann blind an die Adressaten zu senden. Insofern Ihre Kunden oder Besucher jedoch einwilligen, per E-Mail von Ihnen informiert zu werden, kann dieses Instrument ein sehr guter Vertriebskanal sein.
Kunden werben Kunden an
Ein besonders attraktiver Verkaufskanal sind die Kunden selbst. Diejenigen Kunden, die in Ihrem Online Shop eingekauft haben und zufrieden sind, empfehlen Ihren Shop womöglich weiter. Beschleunigen lässt sich dies, wenn sowohl Kunde als auch die potenziellen Neukunden incentiviert werden. Der Kunde selbst sowie der eventuelle Neukunde erhalten einen gewissen Festbetrag oder Prozentsatz auf seine nächste Bestellung gutgeschrieben.
Realisieren lassen sich solche Kunden-werben-Kunden Ansprachen beispielsweise über Gutscheine, die dem Paket beigelegt sind. Diese enthalten dann jeweils einen Gutscheincode, den der Neukunde eingeben muss.
Diese Form des Absatzes ist vor allem deswegen attraktiv, da sich die Kosten eher im niedrigen Bereich ansiedeln und die Chancen für neue Verkäufe erhöhen.
Mehr Informationen zur Erstellung eines Online Shops finden Sie hier.
